sichern. Neben der Anwendung entsprechender Sonnen- cremes mit Lichtschutzfaktor kommt der Expositionsprophy- laxe (Hut, lange, helle Bekleidung, Sonnenbrille, Begrenzung langer Sonnenbestrahlung) höchste Bedeutung zu. Obwohl allgemein bekannt, lohnt es sich, auf die Beachtung einfacher Hygieneregeln gezielt hinzuweisen. Neben der prägnanten Anweisung, nur Gekochtes und Geschältes zu sich zu nehmen („Cook it, peel it or leave it!“), empfiehlt es sich, die Trinkwasserqualität kritisch zu hinter- fragen (Filter einsetzen, Ultralight compact purifier) und bei kommerziell abgefülltem Wasser auf die Unversehrtheit der Verschlüsse zu achten. Allgemein zeigt sich, dass durch gezielte und umsichtige Vorsorge eigenverantwortlich bereits gute Schutzwirkung zu erzielen ist, wenn diese nur konsequent umgesetzt wird. Immer, nicht nur in den Zeiten der Pandemie, kommen Hand- wäsche und Distanzeinhaltung große Bedeutung zu. 5 | Wenn „es“ passiert. Reisende sollten ihr Risiko kennen! Niemand sollte in dem Glauben, ihm könne nichts passieren, leichtfertig oder sorg- los sein. Bei allen Reisen, besonders aber in unwegsamen und schwer zugänglichen Regionen, sollten die Möglichkeiten von Krank- heit und Verletzung, etwa durch Unfälle und Stürze, in Betracht gezogen und die Abwesenheit oder Unerreichbar- keit professioneller Helfer kalkuliert werden. Ich rate dazu, entsprechende Hilfs- und Heilmittel separat zu packen. Zum „Verletzungskit“ gehören beispielsweise Thermodecke, Wärmepflaster (Therma Care), Mull- und elastische Binden, Pflasterrolle, Sterilkompressen, Desinfek- tionsmittel, Jod- oder Brandsalbe, Pinzette, Wund- und Bla- senpflaster, Schere und Sicherheitsnadeln sowie Einweg- handschuhe. Eine Zeckenzange kann hilfreich sein. Ins „Krankheitskit“ passen Erkältungsmittel, Schmerz- und krampflösende Mittel, antiallergische Salben und Tabletten, Medikamente gegen Dehydrierung (Elotrans) und Durchfall (Kohle/Perenterol/Loperamid), Reisekrankheit (Scopoderm- TTS Membranpflaster) Verstopfung (Laxans-Tropfen) und Übelkeit (Dimenhydrinat). Unverzichtbar scheint mir ein (funktionierendes) Fieberther- mometer. Mitgeführte Antibiotika bedürfen einer genauen Handlungsanweisung für den Einsatz. In Einzelfällen gestat- tet eine deutlich verbesserte mobile Kommunikation den Rückruf in der Hausarztpraxis. Besprechen Sie das! Weltweit bleibt die Reisediarrhoe der häufigste reisemedi- t r e i r e n e g I K : o t o F zinische Zwischenfall. Die Auslöser sind oftmals vielfältig und im Nachgang nicht leicht zu eruieren (Diätfehler, unge- wohnte Nahrungszubereitung, Viren, Bakterien, Mikroorga- nismen). Wiewohl sehr beeinträchtigend erlebt, sind die Krankheits- verläufe zumeist selbstlimitierend. Oft reichen einige Tage Bettruhe, Nahrungskarenz und adäquate Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Tee). Vordringlich gilt es, insbesondere beim „Brech- durchfall“, einer schwächenden Elektrolytentgleisung vorzu- beugen. Hier kann die Gabe von Elotrans-Pulver, aber auch der Einsatz von Loperamid im Verlauf hilfreich sein. Es versteht sich, dass Erkrankten größere physische Belastun- gen nicht zuzumuten und Hitzeexpositionen zu vermeiden sind. In unkomplizierten Fällen kann ein bewährtes Hausmittel, hergestellt aus überall erhältlichen Zutaten, helfen: Karot- tensuppe nach Moro. Kochen sie 500 Gramm geschälte Karotten in einem Liter Wasser über 1,5 Stunden. Pürieren Sie die Karotten (Zerstampfen, Sieb, Mixer) und ersetzen Sie das verkochte Wasser durch Wiederauffüllen auf einen Liter. Fügen Sie einen Teelöffel Salz hinzu. Verzehren Sie die Karottensuppe kalt oder warm. Generell gilt für jede Krankheit, besonders aber auf Reisen, die Empfehlung, den individuellen Verlauf sorgfältig zu beobachten und das Vorgehen anzupassen. Obgleich zunächst in den meisten Fällen der Einsatz von Hausmitteln oder Selbst- medikation ausreichend sind, sollte bei Verschlechterungen von Symptomen, Allgemeinzustand und Schmerzen (insbe- sondere im Bauchbereich), bei Hinzutritt hohen Fiebers oder nicht beherrschbarem Flüssigkeitsdefizit zügig die Konsul- tation eines Arztes vor Ort erfolgen. Besonders bei Auslands- aufenthalten sei angeraten, Erkrankte zu begleiten und bei Verständigungsschwierigkeiten bereits zum Erstkontakt einen geeigneten Dolmetscher beizuziehen. Fazit Dieser kleine Exkurs kann die vertrauensvolle Besprechung und Individualberatung mit Ihrem Arzt niemals ersetzen. Die vorliegenden Hinweise sollen für mögliche Risiken des Reisens sensibilisieren, an Ihre niemals zu vergessende Eigen- verantwortung appellieren, die Wirkung einfacher Präven- tivmaßnahmen ins Bewusstsein rufen und den Mindest- umfang einer brauchbaren Reiseapotheke darstellen. Damit Ihre Reise zum unvergesslich schönen und gelungenen, unbelasteten Eindruck werden kann! n Eine weitere schriftliche Anweisung enthält alle verordneten Notfallmedikamente und exakte Aufklärung über deren Indi- kation und Anwendung. Besondere Beachtung erfährt die Auswahl und Besprechung einer eventuell erforderlichen Malaria-Prophylaxe. Hier entscheiden konsequente und exakte Anwendung über die Schutzwirkung! Darüber hinaus lässt sich das Malaria- risiko durch kluge Expositionsprophylaxe, also durch gezielte und überlegte Vermeidung von Mückenstichen, wesentlich beeinflussen. Hierzu sind geeignete Bekleidung (hell, lang, stichdicht), Insektensprays und die Verwendung von Moski- tonetzen geeignet. Ähnliches gilt für den Sonnenschutz. Es werden Strategien erörtert, die einen ausreichenden und wirksamen UV-Schutz